Burgunder & noch viel mehr: Weinsorten im Naturgarten Kaiserstuhl

Unsere Burgunder

Grauer Burgunder/Ruländer: Raffiniert und gehaltvoll.

Sorte und Anbau: Grauburgunder ist die wichtigste weiße Rebsorte am Kaiserstuhl mit einer Anbaufläche von über 1000 ha. Dies ist ein Anteil an der gesamten bestockten Rebfläche von knapp 25 Prozent. Am Tuniberg macht der Grauburgunder knapp 15 Prozent der bestockten Rebfläche aus.

Farbe und Geschmack: Grauburgunder duftet - je nach Ausbaumethode - nach grünen Nüssen, Mandeln, frischer Butter und Birne und schmeckt nach Ananas und Zitrusfrüchten, Trockenobst und Rosinen. Daneben treten gelegentlich vegetative Noten von grünen Bohnen oder Paprikaschoten auf. Im Barrique ausgebaute Vertreter können feine Röstnoten aufweisen.

Speiseempfehlung: Grauburgunder kann zu jedem Gang eines Menüs gereicht werden. Trockene Kabinettweine und Spätlesen harmonieren gut mit Meeresfrüchten, kräftigem Seefisch, Pasta sowie reifem Weichkäse. Gehaltvolle Varianten - auch aus dem Barrique - passen gut zu intensiv schmeckenden Lamm- und leichten Wildgerichten, etwa Wildgeflügel oder Reh. Fruchtig-süße Spätlesen oder edelsüße Auslesen passen besonders gut zu fettreichem Edelpilzkäse und zu Desserts mit Honig, Mandeln oder Marzipan.
 
Weißer Burgunder: Frisch und filligran.

Sorte und Anbau: Weißburgunder sind dank ihres hohen Säuregehalts meist elegant und rassig und hervorragende Menüweine. Es sind Spätzünder: Frühestens ein Jahr nach der Ernte erreichen sie ihren geschmacklichen Höhepunkt. Am Kaiserstuhl und Tuniberg spielt der Weiße Burgunder eine beachtliche Rolle. Die Anbaufläche beträgt in den beiden Weinbaugebieten insgesamt über 600 ha.

Farbe und Geschmack: Weißburgunder duftet und schmeckt nach (grünen) Nüssen und Mandeln, Birne und Quitte, Ananas und Aprikose. Oft kommen Noten von Zitrusfrüchten, manchmal von frisch geschnittenem Gras hinzu. Weißburgunder ist ebenso erfrischend wie komplex und ein erstklassiger Speisebegleiter.

Speiseempfehlung: Trockene Weißburgunder passen ausgezeichnet zu Gemüsegerichten aller Art, zu Fisch, Meeresfrüchten, hellem Fleisch und Pasta mit sahnigen Saucen. Gehaltvollere Varianten passen auch zu raffinierten Wildgeflügel- oder Lammgerichten.

Müller-Thurgau: Leicht und aromatisch.

Sorte und Anbau: Der Müller-Thurgau wird heute zu den Standardsorten gerechnet, obwohl er erst vor etwa 100 Jahren aus einer Kreuzung entstanden ist. 1927 züchtete Professor Hermann Müller aus dem schweizerischen Thurgau die Rebsorte - daher der Name. Mittlerweile weiß man, dass der Müller-Thurgau von Riesling und Madeleine Royal (andere Quellen nennen den Gutedel) abstammt - nicht, wie lange angenommen, vom Silvaner. An diese Theorie erinnert noch der Name Rivaner.
Der früh reifende Müller-Thurgau zeigt bei Ertragsreduktion seine ganze Stärke. Müller-Thurgau ist sowohl AM Kaiserstuhl als auch am Tuniberg eine der Hauptsorten. Mit insgesamt über 900 ha bestockter Rebfläche beträgt der prozentuale Anteil in beiden Gebieten jeweils ca. 17 Prozent.

Farbe und Geschmack: Müller-Thurgau-Weine verbinden Fruchtaromen - zum Beispiel knackigen Apfel und Aprikose - mit milder Fruchtsäure. Oft ist eine leichte Muskatnote vorhanden. Die Weine schmecken frisch und jung am besten. Sie sind ideale Sommerweine. Trocken ausgebaut wird die Sorte heute gerne auch als Rivaner bezeichnet.

Speiseempfehlung: Sein spielerisch leichter Charakter passt gut zur frischen Frühlings- und Sommerküche. Zu Spargelsalat etwa, zu feinen Gemüsequiches oder zarten Fischgerichten. Halbtrockene Varianten sind auch zu fruchtigen Desserts wie Obstsalat mit Vanillecreme, Aprikosentörtchen oder einer Tarte Tatin mit Äpfeln ein echter "Hinschmecker".

Spätburgunder: Weine erster Klasse.

Sorte und Anbau: Der Spätburgunder oder Pinot Noir ist für die Rotweine, was der Riesling für die Weißweine ist: die Spitze der Qualitätspyramide. Spätburgunder gehört zu den Rebsorten, die am frühesten aus den mitteleuropäischen Wildreben ausgelesen wurden. Kaiser Karl III. brachte den Spätburgunder im Jahre 884 an den Bodensee. Die meisten Spätburgunderreben auf deutschem Boden wachsen in Baden.
Diese edle Sorte verlangt viel Sorgfalt. Sie stellt hohe Ansprüche an Klima und Boden. In Baden, besonders am Kaiserstuhl und Tuniberg, findet sie allerbeste Anbauvoraussetzungen, um Rotweine hervorzubringen, die zu den besten der Welt zählen. Deshalb beträgt auch der Anteil der Spätburgundertrauben an der gesamten bestockten Rebfläche am Kaiserstuhl über 30 Prozent am Tuiberg sogar knapp 50 Prozent. Spätburgunder wird vornehmlich trocken ausgebaut, teilweise auch mit einer gewissen Restsüße. Auch Roséweine und Weißherbst gehören zum Potenzial des Spätburgunders. Werden die Trauben rasch nach der Lese gepresst, lässt sich aus dem hellen Saft ein "Blanc de Noirs", ein Weißwein aus roten Trauben, herstellen. Spätburgunder kann auch gut zu Schaumwein verarbeitet werden, als roter Sekt oder Blanc-de-Noirs-Sekt. Die feinsten Spätburgunderweine werden oft im Barrique ausgebaut.

Farbe und Geschmack: Spätburgunderweine schmecken vollmundig und samtig. Der typische Spätburgunder hat einen angenehmen Duft von roten Früchten, von Erdbeere über Kirsche und Brombeere bis hin zur schwarzen Johannisbeere, mit Nuancen von Mandel. Bei im Barrique ausgebauten Spätburgundern kommen Vanille- und Zimt-Anklänge hinzu. Spätburgunder mit kräftiger Farbe, mehr Gerbstoffen (Tanninen), weniger Säure und Lagerung im kleinen Eichenfass gewinnen immer mehr Liebhaber.

Speiseempfehlung: Spätburgunder ist in allen seinen Varianten sehr vielfältig: Als Schaumwein gefällt er zum Aperitif. Zur Vorspeise kommen die Blanc-de-Noirs-Varianten zur Ehre, zu Fisch zum Beispiel oder zu feinen Gemüsesalaten. Und zum Hauptgericht mit Rind oder Wild ist ein Spätburgunder der perfekte Partner.
 
Sauvignon Blanc: Knackig und fruchtig.

Sorte und Anbau: Sauvignon Blanc ist eine "internationale" Rebsorte. In Deutschland ist der Anbau noch sehr gering - allerdings mit Tendenz nach oben, denn der fruchtig-frische Wein hat viele Liebhaber. Tradition hat der Sauvignon Blanc unter anderem im badischen Durbach. Das seinerzeit dem Grafen Zorn von Bulach gehörende Gräflich Wolff Metternich'sche Weingut setzte nach 1830 in der Lage Schloss Grohl Sauvignon Blanc-Rebstöcke, die von dem Sauternes-Château d'yquem stammten. Der Wein wurde bis in die 1980er Jahre mit einer Sondergenehmigung als "Weißer Bordeaux" vermarktet. Die Anbaufläche am Tuniberg und Kaiserstuhl beträgt ca. 23 ha.

Farbe und Geschmack: Sauvignon Blanc duftet nach Stachel- und Johannisbeeren. Seine Aromen reichen von frisch geschnittenem Gras bis zu Kräutern, von grünen Äpfeln bis zu frischer Ananas.

Speiseempfehlung: Sauvignon Blanc ist mit seinem erfrischenden Charakter ein herrlicher Tropfen auf der Terrasse. Hervorragend passt er zu Fischpasteten, zu Meeresfrüchten wie Jakobsmuscheln oder Pasta mit sahnigen Saucen. Spaß macht er auch zu frischem Ziegenkäse und sahnigem Weichkäse.
 
Muskateller: Leicht und aromatisch.

Sorte und Anbau: Der Muskateller ist eine der ältesten kultivierten Rebsorten. Über die Jahrtausende haben sich viele verschiedene Varianten entwickelt. In Baden wird heute nur der Gelbe Muskateller angebaut - eine typisch badische Spezialität. Die Anbaufläche am Kaiserstuhl und Tuniberg beträgt unter 60 ha Die Muskatellerrebe stellt einen hohen Anspruch an die Weinlage und ist sehr frostempfindlich.

Farbe und Geschmack: Der Muskateller liefert leichte, rassige, aromatische Weine mit ausgeprägtem, aber feinem Muskatbukett. Sekt aus dieser feinen Rebsorte ist ansprechend und ausdrucksstark - ein Aromenerlebnis.

Speiseempfehlung: Einfache Kabinettweine eigenen sich wegen ihrer Säurebalance und trotz ihres zarten Buketts zu verschiedenen Vorspeisen, Salaten und auch zu fruchtigen Desserts. Probieren Sie Muskateller einmal zu Salami und Schinken - das passt! Edelsüße Auslesen sind ein herrlicher Aperitif und dann wieder zu Desserts aller Art ein Genuss.
 
Weitere Sorten die am Kaiserstuhl und Tuniberg angebaut werden sind u.a.: Auxerrois, Chardonnay, Gewürztraminer, Scheurebe, Solaris, Cabernet Mitos, Regent, Riesling, Acolon, Cabernet Dorsa, Merlot und Cabernet Sauvignon.

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